Der Blick auf das Leben ändert sich, sobald Du unter Schmerzen leidest. Mir geht es gerade so.

Oft wird gedacht, dass wir als Yogalehrer immer so schön flexibel, biegsam und voller Energie sind. Dem ist nicht so. Es gibt Yogalehrer die Fastfood essen, andere Rauchen und es gibt nicht wenige Kafe-Junkies unter uns. Yogalehrer sind nicht alle vegan, super entspannt und chillen das Leben im OM-Shanti-Stil. Nein! Überhaupt nicht.

Selbstverantwortung für das eigene Leben übernehmen

Mein Lieblingsbuch hat mir wieder was offenbart:

„Wie die Yogis herausfanden, ist ein Augenblick kein Einzelmoment. Er ist vielmehr stark von den vorangegangenen Augenblicken konditioniert.“

Was heißt das für mich?

Wenn wir unseren Körper (oder auch Geist) über einen langen Zeitraum überfordert haben, so hinterlässt das Spuren (Sanskrit: Samskaras) in uns. „Funktionieren müssen“ ist eine Spirale die im körperlichen Fiasko endet.

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Irgendwann sagt der Körper: NEIN, so nicht! Und er schickt uns Schmerzen als Warnsignal

Dr. Rüdiger Dahlke (Webseite klick!) sagt: „Der Körper ist das Spiegelbild Deiner Seele“. Recht hat er. Mich haben die vielen Veränderungen ganz schön mitgenommen. Irgendwann kommt da auch eine regelmäßige Yogapraxis an seine Grenzen.

Mein Körper hat angefangen zu rebellieren. Schmerzen die ich so schon sei 14 Jahren nicht mehr kannte. Schmerzen verändern alles. Plötzlich gehen einfache Yoga-Übungen nicht mehr und man kommt sich vor, wie Jahre zurück versetzt. Es ist deprimiert. All das was, gut getan hat, geht plötzlich nicht mehr.

Das Suchen beginnt. Analyse. Ärzte, Physiotherapie, Psychotherapie, Atemsessions… volles Programm.

Das absolut Wichtigste ist aber, dass wir erkennen müssen, was uns die Schmerzen sagen wollen. Erkennen und dann entsprechend das Leben verändern. Neue Wege gehen. Altes hinter uns lassen und Veränderungen als Chance sehen. 

Handstandbilder auf Facebook sind nur noch zum Kotzen!

Vor wenigen Monaten bin ich auch noch glücklich in den Handstand gesprungen. Habe experimentiert. Jetzt, mit diesen Schmerzen, ist das Unmöglich. Die Landung nach dem Handstand ist wie ein Stromschlag. Mein ganzer Körper zieht sich zusammen. In solchen Situationen sind Handstand – und Asana-Ego-Bilder auf Facebook nur noch zum Kotzen. Sie zeigen, wie weit man davon weg ist. Aber gleichzeitig offenbaren sie auch, dass es gerade nicht dran ist. Andere Dinge sind zu tun.

Und genau das ist das POSITIVE, womit wir als Yogalehrer einen Vorteil haben. Wenn wir Yoga verstanden haben, nehmen wir die Situation so an, wie sie gerade ist. Die Schmerzen sind da, um uns was zu zeigen. Annehmen.

Das Ergebnis: Sanftes, weicheres Yoga – mehr Zeit

Nachdem ich endlich die „richtigen“ Menschen getroffen habe, die mir geholfen habe, ging es mit mir langsam wieder aufwärts. Auch die Bali Zeit tut besonders gut und es hilft mir, mich zu regenerieren.

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Meine eigene Yogapraxis hat sich durch die Schmerzen sehr verändert:

  • Mehr Übungen im Liegen
  • Twistes im Liegen lange halten
  • In den Schmerz/Dehnung bewusst atmen
  • Loslassen immer wieder neu in den Fokus holen
  • Hingabe in Vorbeugen üben
  • Schmerzen annehmen und nicht dagegen ankämpfen

Video: So gehst Du richtig mit Schmerzen beim Yoga-Üben um!

Bali-Yoga-Sequenz – jede Übung 10 Atemzüge halten

Hier auf Bali übe ich Yoga für mich jeden Tag. Es ist toll, zeit zu haben. Ich habe eine Sequenz an klassischen Yoga-Übungen zusammengestellt. Das besondere daran ist, dass ich jede Übung (außer den Sonnengruß!) für 10 Atemzüge halte.

Es ist gar nicht so leicht, immer bis 10 zu zählen. Es ist pure Meditation. Oft kommen Gedanken und das Zählen ist schon wieder vergessen. Bei welcher Zahl war ich gerade? Und dann geht es ebn von vorn los mit Zählen in der Yoga-Übung. Ich merke, wie mir das von Tag zu Tag besser gelingt. Und jetzt macht es Spaß. Bereits nach den ersten Übungen merke ich, wie sich die Schmerzen auflösen.

Für mich ist diese Arte des Praktizierens eine ganz neue Erfahrung. Im Anusara Yoga üben wir sehr kraftvoll, was gut ist. Aber erst jetzt kommt die Weichheit rein, von der meine Lehrer Lalla & Vilas so oft gesprochen haben. Jetzt, viele Jahre später, habe ich verstanden, was sie meinen. Es braucht alles seine Zeit und manchmal müssen uns Schmerzen erst einen neuen Weg zeigen.

Nehmen wir also Schmerzen an. Schauen nicht weg! Lassen zu und lassen los.

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