Die Yoga Atmung ist der Schlüssel beim Üben. Sie ist der Wegweiser vom rein körperlichen Yoga hin zu einem bewussten, meditativen Üben.

Wenn du ein Verständnis für die Yoga Atmung entwickelt hast, so werden sich Fortschritte auf deinem persönlichen Yogaweg schneller einstellen und du kannst eine neue Tiefe in den Yoga-Übungen erfahren. Klingt das nicht wunderbar?

Wenn du Fragen, Wünsche und Anregungen zur Yoga Atmung hast, so hinterlasse bitte einen Kommentar.

Die Yoga Atmung.  Alles was Anfänger über den Atem wissen müssen.

1. Wichtige Erkenntnisse zur Yoga Atmung

Yoga Atmung – Erkenntnis Nummer 1: Die Überschrift „Yoga Atmung – so atmest du richtig im Yoga!“ dieses Beitrages suggeriert, dass du im Yoga richtig, aber auch falsch atmen kannst. Das ist wiederum nicht ganz richtig. Es gibt verschiedene Yogastile und mit ihnen auch einen unterschiedlichen Umgang mit der Yoga Atmung. Manche Yogalehrer lassen in den Bauch atmen, andere die Bauchwand anspannen und wieder andere den Atem in den Brustraum ziehen. Manche sind sehr streng und du sollst nur in Ujjayi (eine Atemtechnik) in den Yoga-Übungen atmen, und anderen wiederum ist das alles völlig egal – Hauptsache, du atmest. Und was lernst du daraus? Es gibt verschiedene Ansätze bei der Yoga Atmung und keinen Anspruch auf Richtig oder Falsch. Ich habe für mich erkannt, was sich stimmig anfühlt und was nicht. Und genau diese Atemerfahrungen teile ich mit dir in diesem Artikel.

Yoga Atmung – Erkenntnis Nummer 2: Atem ist Leben. Oder anders gesagt: Solange wir atmen, sind wir am Leben. Und du kannst noch einen Schritt weitergehen: Wenn du dir deines Atems bewusst wirst, so lebst du bewusster. Die Yoga Atmung hilft dir, mit dir bewusster in Kontakt zu treten.

Daraus folgt: Werde dir deiner Atmung im Yoga bewusst!

Noch etwas an dieser Stelle: Ich mag auch die symbolische Bedeutung der Atmung. Mit dem ersten Atemzug werden wir vom Universum ausgeatmet und mit dem letzten wieder eingeatmet. Kannst du mit diesem Gedanken etwas anfangen?

Und noch etwas ist beeindruckend: Die Inder sagen, dass uns im Leben eine bestimmte Zahl von Atemzügen zur Verfügung stehe. Also lohnt es sich, bewusster zu atmen, länger ein- und auszuatmen, um dadurch unser Leben zu verlängern.

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Das war ein kleiner philosophischer Einstieg zur Yoga Atmung. Jetzt erlernst du die anatomischen Grundlagen zur Atmung im Yoga.

2.  Anatomie der Yoga Atmung

Die Atmung ist ein komplexer Vorgang im Körper. Vereinfach gesagt umfasst sie Folgendes: Mit der Einatmung ziehen wir die Luft zur Lunge, dort gelangt ein Teil des Sauerstoffs ins Blut, und wir atmen Luft mit einem niedrigeren Sauerstoffgehalt wieder aus. Dieser biomechanische Vorgang hält uns am Leben.

2.1 Das Zwerchfell – unser größer Atemmuskel

yoga atmung zwerchfell

Für den Gasaustausch in der Lunge ist u. a. das Zwerchfell (Diaphragma), der größte Atemmuskel, zuständig. Mit der Einatmung bewegt sich das Zwerchfell nach unten, drückt auf die Organe und der Bauch wölbt sich. In der Lunge entsteht ein Unterdruck und die frische Atemluft wird in den Körper gezogen. Um wieder auszuatmen, entspannt sich das Zwerchfell und die verbrauchte Atemluft wird aus dem Körper gedrückt. Das Verständnis des Wölbens und Zurückziehens der Bauchdecke durch die Bewegung des Zwerchfells bildet die Grundlage für eine geeignete Yoga Atmung.

Exkurs Lungenvolumen: Ein erwachsener Mensch atmet ca. 0,5 Liter Atemluft pro Atemzug ein und aus. Verändern wir den Atem willentlich (was wir im Yoga ja bewusst tun), so erweitern wir dieses Volumen um zusätzliche 3 Liter Atemluft. An diesem Zahlenbeispiel erkennst du die Wichtigkeit der bewussten Yoga Atmung.

Quelle: Wikipedia/Lungenvolumen

2.2 Atemräume in der Yoga Atmung nutzen

Yoga Atmung Lunge

Wie du gerade gelesen hast, füllt sich die Lunge bei der Einatmung und zieht sich zusammen bei der Ausatmung, wobei immer ca. 1,5 Liter Restluft in der Lunge verbleiben. Anderenfalls würde die Lunge zusammenfallen und verkleben. Die Veränderungen des Lungenvolumens kannst du über die Atemräume wahrnehmen. In der Yoga Atmung gibt es folgende Atemräume:

  • Bauch,
  • Brustraum,
  • Flanken,
  • Lungenspitzen (Schlüsselbeine) und
  • Körperrückseite.

Je tiefer und bewusster du einatmest, umso besser kannst du die Atemräume füllen und damit mehr Atemluft aufnehmen.

2.3 TIPP: Brustmuskulatur (M. pectoralis minor) dehnen und eine tiefe Yoga Atmung ermöglichen

Um tiefer und bewusster im Yoga zu atmen, ist es wichtig, den Brustraum zu öffnen und damit die Atemräume zu weiten. Für diese Öffnung ist u. a. der kleine Brustmuskel (M. pectoralis minor) zuständig. Er hat seinen Ursprung an den Rippen und führt nach oben zum Schultergelenk.

Im nächsten Video stelle ich dir die anatomischen Zusammenhänge vor und zeige dir eine geniale Yoga-Übung, mit der du sofort tiefer atmen kannst. Klingt das gut? Probier die Technik der Yoga Atmung im Video für dich aus.

3. Yoga Atmung im Vergleich zur Atmung im Alltag

Bevor ich dir gleich die vier goldenen Regeln der Yoga Atmung vorstelle, möchte ich dir noch den Unterschied zwischen der Atmung in den Yoga-Übungen und jener im Alltag erklären.

In den Yoga-Übungen wollen wir uns den Atem bewusst machen und ihn verändern. Zum Beispiel verlängern wir die Atemzüge in den Yoga-Übungen und können so innere Ruhe erfahren. Eine verlängerte Ausatmung sendet dem Gehirn die Botschaft, alles sei in Ordnung, wodurch wir leichter Entspannung finden können. Zusätzlich nutzen wir zum Beispiel die Ujjayi-Atemtechnik, um uns zu fokussieren und kraftvoller, aber auch meditativer zu üben.

Ganz anders sieht es im Alltag mit unserer Atmung aus. Hier sollte der Atem ganz natürlich fließen, also ein entspanntes Ein- und Ausatmen stattfinden. Unser Atem jenseits der Yogamatte darf frei sein und ohne Kontrolle. Vermeide also Fehler bei der Yoga Atmung. Andere typische Fehlerquellen in Yoga-Übungen, die Anfänger gerne machen, findest du hier.

4.  Die goldenen Regeln der Yoga Atmung

Damit du ein Verständnis der Yoga Atmung in den Übungen entwickeln kannst, habe ich das nachfolgende Video für dich erstellt. Schau es dir unbedingt an, es wird deinem Yoga eine neue Leichtigkeit und mehr Bewusstsein schenken.

  1. Finde deinen eigenen natürlichen Atem. In den Yoga-Übungen unterwirfst du den Atem NICHT deinem Willen. Der Atem ist vielmehr dein innerer Lehrer. Wird die Yoga Atmung schnell, unruhig und du legst Atempausen ein, so bist du in den Übungen deutlich zu weit gegangen. Gönne dir eine Pause, lass die Atmung wieder zur Ruhe kommen und übe dann entspannt weiter.Die Qualität der Yoga Atmung beim Üben sollte „lang“ und „fein“ sein, also gleichmäßig und ohne Unterbrechungen.
  2. In den Yoga-Übungen atmest du immer über die Nase ein und aus. Wenn du in Atemnot gerätst und über den Mund zu atmen beginnst, so warst du in den Yoga-Übungen zu eifrig. Mach eine Pause, erlaub es dir zu entspannen und mach dann einfach weiter.
  3. Die Empfehlung zur Yoga Atmung in den Übungen lautet: Du atmest zuerst in den Bauch, ziehst dann den Atem nach oben in den Brustraum und dort bis hoch in die Lungenspitzen, füllst die Flanken und kannst so die Atemräume möglichst intensiv nutzen.Und noch ein Punkt ist wichtig: Die Yoga Atmung wird tiefer und bewusster, wenn du vor dem Einatmen vollständig ausatmest. Es ist ein großes Geschenk, im Yoga die Leere in der Ausatmung und die Fülle der Einatmung zu erleben.

5. Der Atem in der Meditation

Ziel der Meditation ist es, die Gedanken zu beruhigen. Wie du bestimmt schon weißt, gibt es verschiedene Meditationstechniken. Eine davon ist es, sich auf den Atem zu konzentrieren – die Yoga Atmung ist hier ein wunderbares Werkzeug, um Ruhe zu erfahren.

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Das Prinzip dahinter ist so einfach wie genial: Wenn du dich auf eine Sache konzentrierst, kannst du nicht gleichzeitig an eine andere denken. Wenn du den Fokus also auf die Yoga Atmung legst, so können sich automatisch die Gedanken beruhigen und der so genannte Monkey Mind wird gezähmt. Warum ich „Monkey Mind“ schreibe, fragst du dich? In diesem Zusammenhang wird gern das Bild eines wilden Affen verwendet. So wie er immerwährend in Bewegung ist und sich von Ast zu Ast schwingt, so ist auch unser Geist in ständiger Aktion.

Hier eine kleine Technik, wie dir die Yoga Atmung in der Meditation helfen kann:

Erlaube dir, dich in der Ein- und Ausatmung zu fühlen, und sprich in Gedanken folgenden Satz:

„Bei der Einatmung nehmen ich auf, was da ist – und bei jedem Ausatmen gebe ich mir die Möglichkeit, es auch wieder loszulassen.“

Quelle: Daniel Hertlein in seinem Buch „Dein Ja zu dir“.

Das Thema „Yoga Atmung in der Meditation“ ist sehr komplex. Im Yoga gibt es verschiedene Atemtechniken, die du beim Meditieren nutzen kannst. Dazu findest du Video unter Punkt 6 im Artikel.

6. Atemtechniken im Yoga

6.1 Lass die Yoga Atmung los in Shavasana

Auf die Frage, was das Schönste im Yoga sei, antworten viele Menschen mit „Shavasana“, der Entspannung am Ende einer Yogastunde. In der Entspannung ist es wichtig, die Atmung vollkommen loszulassen und jegliche Kontrolle darüber aufzugeben. Shavasana ist die Belohnung für deine Anstrengungen und die Bewältigung der vielen kleinen Herausforderungen während der Yogastunde. Jetzt heißt es, loszulassen, zu beobachten und einfach nur zu sein.

Wie du Shavasana richtig übst, um auch die Yoga Atmung loslassen zu können, lernst du im Video:

6.2 Kapalabhati für mehr Aktivität und Energie

„ Kapalabhati“ wird mit „leuchtender Schädel“ übersetzt. Klingt witzig, oder? Doch diese Übersetzung ist sehr treffend. Wenn du diese Yoga Atemtechnik lange und intensiv übst, schenkt sie dir sehr viel Energie und du hast das Gefühl, innerlich zu leuchten.

Doch Vorsicht! Bei allen Atemtechniken gilt für Yoga-Anfänger: Weniger ist mehr.

Wie du die Yoga Atemtechnik „Kapalabhati“ übst, lernst du im nächsten Video.

6.3 Yoga Atmung – Ujjayi in den Yoga-Übungen

Die Ujjayi Atmung zu verstehen ist ein Meilenstein für dein Yoga. In diesem Video erkläre ich dir die Ujjayi Yoga Atmung – Schritt für Schritt. Der Ujjayi Atem hilft dir bewusster zu Üben und schenkt dir eine neue Tiefe in den Yoga-Übungen. Mit dem Ujjayi Atem wird Yoga zur Meditation. Lass dir etwas Zeit, um dich mit dieser Atem-Technik anzufreunden. Die Technik der Ujjayi Atmung lernst du in dem Video. Nutze gern diese Atemtechnik für dein Yoga.

Fazit zur Yoga Atmung

 

Die Yoga Atmung ist der Schlüssel im Yoga. Sie führt dich vom Groben zum Feinen und vom Außen ins Innen. Das bewusste Atmen, das Erkennen der Atemräume und die verschiedenen Atemtechniken sind Grundlagen für die Meditation. Sich auf den Atem im Yoga einzulassen, ist wie eine Reise zu dir SELBST. Der Atem ist dein bester Freund. Er begleitet dich dein ganzes Leben, in allen Lebenslagen und ist immer bei dir.

Mögest auch du deine ganz persönliche Yoga Atmung entdecken!

Namaste

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