Yogalehrer Ausbildungen gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Die Angebote sind so vielseitig, die Preise variieren von 1.500 bis 8.000 Euro und für Yogaschüler ist eine Orientierung fast unmöglich. In diesem Artikel möchte ich Dir einen Überblick geben und meine Erfahrungen zum Thema Yogalehrer-Ausbildungen schildern.

Video: Wie finde ich eine gute Yogalehrer-Ausbildung!

Ich selbst habe in den letzten 12 Jahren vier verschiedene Yogalehrer-Ausbildungen absolviert und konnte so viele Erfahrungen sammeln, die ich gern mit Dir teile. WICHTIG: Schreibe mir gern Deine persönlichen Erfahrungen und Wünsche als Kommentar.

Übersicht: Orientierungshilfe zur Yogalehrer-Ausbildung:

  • Yogalehrer ein geschützter Beruf?
  • Yogalehrer Traumjob, Nebenjob oder nur ein Hobby?
  • Yoga-Verbände und warum sie wichtig sind
  • Yogalehrer-Ausbildung. Das große Business für Yogastudios?
  • Meine Tipps wie Du die richtige Ausbildung findest.

Yogalehrer ein geschützter Beruf in Deutschland?

 

Yogalehrer ist KEIN geschützter Beruf bei uns in Deutschland. Das hat mich damals sehr verwundert, als ich das feststellen musste. So vieles wir bei uns reglementiert und es gibt Vorschrift. Anders als zum Beispiel bei den Heilpraktikern, kann im Prinzip jeder Yoga unterrichten, ohne Ausbildung und Zertifikat.

Wir als Yogalehrer haben eine extrem hohe Verantwortung. Menschen kommen zu uns und vertrauen uns ihr höchstes Gut an: Ihre Gesundheit. Eine gute Yogalehrer-Ausbildung, Einfühlungsvermögen und die Liebe mit Menschen „zu arbeiten“ sind absolute Grundvoraussetzungen für uns als Lehrer. In diesem „rechtsleeren“ Raum haben sich verschiedene Yoga-Verbände etabliert, die ich im übernächsten Abschnitt vorstelle. Vorher solltest Du Dir klar werden, warum Du eine Yogalehrer-Ausbildung machen möchtest.

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Yogalehrer Traumjob, Nebenjob oder nur ein Hobby?

Ca. 70 Prozent aller Teilnehmer einer Yogalehrer-Ausbildung machen das nur für sich, d.h. der Wunsch zu unterrichten, steht nicht im Vordergrund. Und genau so war es mir im Jahr 2000 auch. Ich habe mich zu einer Ausbildung (damals 4 Wochen Shivanada Yoga in Kitzbühl) angemeldet, um tiefer in die Thematik einzutauchen. Die Yogastunden zu Hause haben mich nicht weiter gebracht. Ich wollte mehr von Philosophie, Atem-Techniken und Meditation erfahren.

Das ist ein wichtiger Punkt: Yoga ist ein Weg, der von Vertrauen und einem inneren Feuer geprägt ist. Dieses Einlassen ist auch bei einer Yogalehrer-Ausbildung notwendig. Du wirst schnell feststellen, ob Dir das Unterrichten Freude bereitet oder ob Du die Ausbildung für Dich als eigene Erfahrung siehst – ohne weitere Verpflichtung.

Am besten ist es, einfach den ersten Schritt zu machen, Dich anzumelden und dann schauen, wo die Reise hin geht. Eine Yogalehrer-Ausbildung ist immer eine tolle Erfahrung. Du lernst nette Menschen kennen und der Kontakt mit der indischen Philosophie ist eine echte Bereicherung für Dein Leben. Für mich waren die Ausbildungen wie ein großer Blick über den Tellerrand hinaus. Jede Ausbildung hat mein Leben positiv verändert und ich bin sehr dankbar dafür.

Es ist also vollkommen OK, wenn Du die Ausbildung machst, um mehr in die Praxis einzutauchen und Fortschritte zu machen. Du brauchst Dich nicht unter Druck zu setzen, um nach der Ausbildung Yoga zu lehren und Geld verdienen zu müssen. Es gibt im Yoga kein muss. Je offener und freier Du in die Ausbildung gehst, desto leichter und wertvoller ist es für Dich. Ich habe Yoga bis dieses Jahr immer als Nebenjob unterrichtet. Erst dieses Jahr habe ich mich getraut, meinen alten Job an den Nagel zu hängen bzw. ich bin für eine lange Zeit unbezahlt beurlaubt ;-).

Tipp: Wenn Du Yoga unterrichten möchte, ist das nebenberuflich eine sehr gute Lösung. Du bleibst finanziell unabhängig und kannst in Ruhe Dein kleines Yoga-Business aufbauen und erste Gruppen unterrichten. Als Arbeitnehmer/Angestellter bleibst Du auch in der Krankenversicherung und kannst damit viel Geld sparen. Finanzielle Freiheit ist für Yogalehrer sehr wichtig. Gute Ausbildungen kosten Geld und dieses Wissen möchtest Du ja weitergeben.

Yoga-Verbände und warum sie wichtig sind

Du hast bereits gelesen, dass Yogalehrer kein geschützter Beruf ist. Um aber Mindeststandards und Richtlinien für eine Ausbildung zu setzen, haben sich verschiedene Verbände etabliert, die unabhängig von einander sind. Durch diese Verbände wird ein Mindestmaß an Qualität gewährleistet und es ist zum Beispiel festgelegt, welche Inhalte in der Yogalehrer-Ausbildung vermittelt werden müssen. An diese Rahmenbedingungen müssen sich die Yogaschulen halten, je nach dem in welchem Verband sie sind. Wie sie die Inhalte füllen, ist den Ausbildungsschulen überlassen. Das ist auch der Grund, warum jede Yogalehrer-Ausbildung verschieden ist. Allein die Zugehörigkeit zum Verband sag nichts über die Qualität der Ausbildung aus.

Yoga-Verbände im Überblick:

  • BDY (Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V.) ist ein Verband, der die höchsten Anforderungen an die Ausbildungen stellt. Auch ich habe hier eine 4 jährige Ausbildung absolviert und es wird meistens klassisches Hatha Yoga gelehrt. Es gibt teilweise über 1.000 Ausbildungsstunden mit sehr hochwertigen Fachausbildern. Anatomie und Philosophie wird viel Aufmerksamkeit geschenkt, was richtig ist. Oft gibt es Ausbildungswochenenden und es lässt sich die Ausbildung gut mit einem anderen Job verbinden. www.bdy.de
  • BYV (Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer) und Shivanda Yoga sind ebenfalls große Verbände. Diese Ausbildungen werden meistens als 4 Wochen intensiv Ausbildungen angeboten. Es gibt aber auch Wochenblocks oder verteilt über viele Wochenenden. In den Yogakreisen werden diese Ausbildungen oft mit „Yogalehrer am Fließband“ bezeichnet, weil so viel Lehrer zu relativ niedrigen Preisen (ca. 2.500 Euro) ausgebildet werden. Der Vorteil ist, dass Du schnell einen schönen Einblick ins Yoga bekommst inkl. Mantra-Singen und einer guten Portion an Spiritualität. Ich hatte damals mit diesem Yoga-Stil begonnen, habe mich aber weiter entwickelt, umorientiert und bin zum Glück im Anusara Yoga gelandet. www.yoga-vidya.de/netzwerk/berufsverbaende/byv/byv-infos/
  • AYA (American Yoga Alliance) ist der amerikanische Mindeststandard von 200 Ausbildungsstunden. Viele Yogaschulen und angesagte Yoga-Richtungen sind Mitglied in diesem Verband und bieten eine Basis-Ausbildung. Wenn Du zum Beispiel eine Jivamukti-, Anusara-, Power- oder Vinyasa Yoga Ausbildung machen möchtest, so sind das meistens 200 Stunden. Inzwischen hat sich auch eine 300 Stunden Plus Ausbildung als Update entwickelt, weil 500 Ausbildungsstunden für die Anerkennung bei den Krankenklassen inzwischen gefordert wird. www.yogaalliance.org
  • Natürlich gibt es noch weitere kleinere Verbände und zahllose Yoga-Gurus, die die Verbände herzlich wenig interessierten und trotzdem Ausbildungen anbieten.

Meine Tipps, wie Du die richtige Ausbildung für Dich findest, liest Du unten Im Beitrag.

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Yogalehrer-Ausbildung. Das große Business für Yogastudios?

Diesen Punkt möchte ich gern mit ansprechen. Yogalehrer-Ausbildungen sind eine großes Geschäft für die Yogastudios. Damit lässt sich gutes Geld verdienen und es ist wichtig, dass nicht die Qualität der Ausbildung darunter leidet.

Hier bist Du in der Pflicht, Dich genau vorher zu informieren. Persönlich halte ich Gruppengrößen von 30 Leuten noch vollkommen OK. Mehr Teilnehmer wird schon schwieriger, weil dann weniger auf die individuellen Bedürfnisse eingegangen werden kann.

Meine Tipps wie Du die richtige Ausbildung findest.

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Bild:  Yogalehrer-Ausbildung: Anusara Yoga mit Lalla & Vilas in Palma 2012
Link zur Yoga-Schule: www.lallaundvilasyoga.de

 

  1. Bevor Du Dich zu einer Yogalehrer-Ausbildung anmeldest, solltest Du unbedingt ca. 2-3 Jahre Yoga-Erfahrung haben und auch für Dich zu Hause (gern mit DVDs) Yoga üben. Nur dann macht eine Yoga-Ausbildung Sinn. Es muss sich ein inneres Bedürfnis ergeben, mehr Wissen zu wollen und tiefer einzutauchen.
  2. Auch ist es gut, wenn Du verschiedene Yogastudios und unterschiedliche Yoga-Stile ausprobiert hast. Wenn Du in einer größeren Stadt wohnst, dann teste einzelne Studios. Das macht Freude und Du bekommst einen guten Überblick, was es alles gibt. Hier wirst Du auch merken, welche Art des Yoga-Unterrichts Dich anspricht.
  3. Du musst im Yoga nicht perfekt sein, um Dich für eine Ausbildung anzumelden. Du musst weder den Kopfstand noch den Spagat bringen, um Yoga zu unterrichten. Ich war damals noch relativ unbeweglich bei meiner ersten Ausbildung.
  4. Persönlich würde ich auf eine Yogaschule achten, die sich bereits einen guten Namen gemacht hat und in deiner Stadt bereits etabliert ist. Damit hast Du den großen Vorteil, dass Du nach der Ausbildung vielleicht dort als Lehrer Deine ersten Stunden unterrichten kannst.

Fazit: Das wichtigste ist aber, dass Du Lust zum Yoga verspürst. Mit diesem „Ja!“ hast Du die besten Voraussetzungen. Es gibt Ausbildungen in Deutschland aber auch in Indien, Thailand und anderen wunderbaren Plätzen. 

Lass dich auf diesen Weg ein. Es ist dein Weg zu einem glücklichen und entspannten Leben. Aus über 14 Jahren Unterrichtserfahrung kann ich Dich ermutigen, Yoga zu leben und zu lehren.

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