Der Yoga nach Pataňjali gehört wie auch die Sāṃkhya-Philosophie zu den sechs darśana. Yoga und Sāṃkhya sind Zwillinge. Yoga zeigt uns den Weg vom Groben zum Feinen. Die Sāṃkhya-Philosophie beschreibt den umgekehrten Weg, vom Feinen zum Groben. Jedoch gibt es einen großen Unterschied in beiden Philosophiesystemen. Sāṃkhya kennt das Īśvara-Prinzip nicht.

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Für „Īśvara“ gibt es verschiedene Übersetzungen, zum Beispiel „Gott“, „Das höchste Wesen“, „persönlicher Gott“. Anfangs erscheint es schwer verständlich, warum Pataňjali Īśvara-praṇidhāna (Hingabe an das Göttliche) in seinen sūtras aufzeigt. Der Gottesbegriff nach Pataňjali ist nicht dem Bild Gottes nach einer Religion gleichzusetzen.

Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen aller geistigen Aktivitäten. Pataňjali geht es nur um die reine Ausrichtung des Geistes, die Konzentration auf einen Punkt. Aus diesem Zusammenhang heraus zeigt er uns eine Möglichkeit auf, uns auf Īśvara auszurichten und hinzugeben. Īśvara wird benutzt, um die Aktivitäten unseres Geistes zu beruhigen. Es dient uns als Meditationshilfe. Dabei ist Īśvara ein übergeordnetes Prinzip. Das was nicht beschrieben werden kann, das Absolute – ohne Anfang und ohne Ende, das sich nicht bewegt und doch allen voraus ist. Die Ausrichtung auf Īśvara erfordert unsere ganze Liebe, Aufmerksamkeit und Hingabe. Īśvara kann man als Ideal verstehen, frei von Bedrängnissen und Begrenzungen.

Ein Mensch kann das Ideal Īśvara nicht erfüllen, weil dieses Objekt begrenzt ist und sich somit für die Verehrung nicht eignet. Die Liebe und Zuneigung die wir bestimmten Menschen gegenüber empfinden, sind oft von Zeit und Raum bestimmt und verändern sich. Das Absolute hingegen ist die wahre Natur, ein übergeordnetes Prinzip, das von Kummer und Sorgen unberührt bleibt.

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Es ist daher eine logische Konsequenz, dass Pataňjali das göttliche Prinzip uns als eine Möglichkeit von vielen zur Verfügung stellt, um den Zustand von Yoga zu erfahren. Sich auf ein persönliches Gottesbild zu konzentrieren, kann für einen Übenden wesentlich einfacher sein, als die übrigen Methoden, die uns Pataňjali noch anbietet. Letztendlich tritt das Prinzip Īśvara auch nicht in Konflikt mit einer anderen Religion. Auch der Gott aus theologischer Sicht kann Īśvara sein.

Es hängt also davon ab, was wir als Gott verstehen. Jeder hat seine eigene Definition. Pataňjali lässt uns einen großen Freiraum, wie wir Īśvara interpretieren. Deshalb kommt es gerade bei diesem Thema oft zu Missverständnissen.

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